Eine kleine Demonstration in Aschaffenburg sollte am Donnerstag Abend eigentlich zum CSU – Parteibüro führen um, wie über 90 weitere Demos in dieser Woche in Deutschland, die CSU Abgeordneten auf unsere Bedenken wegen Glyphosat aufmerksam zu machen.
Denn am kommenden Montag wird im EU Parlament die entscheidende Abstimmung über Glyphosat stattfinden.
Kurz vor dem Ablaufen der Zulassung für das umstrittene Totalherbizid in Europa am 15.12.17. Während einige EU – Länder inzwischen die Gefahr für Menschen und Umwelt erkannt haben und Glyphosat ablehnen befürworten CDU und CSU trotz der anhaltenden Bürgerproteste in Deutschland den weiteren Einsatz und seine Wiederzulassung. Daher hat Campact kurzfristig zu den Demonstrationen aufgerufen. Also haben auch die Glyphosatkritiker in Aschaffenburg um einen Termin bei der CSU gebeten. Der wurde allerdings mit der Aussage, man fühle sich nicht kompetent in dieser Sache wir sollten uns an die Abgeordnete Lindholz wenden, abgelehnt. Doch auch dieser Versuch hatte keinen Erfolg, Frau Lindholz hat auf die Anfrage einfach nicht geantwortet. Bei der Meldung der Demo an die örtliche Presse geschah dann allerdings ein kleiner Fehler und so veröffentlichte die Redaktion irrtümlich nicht nur den Bund Naturschutz und Campact als Veranstalter der Demo sondern auch die CSU. Nun wurde das Büro von Frau Lindholz plötzlich doch aufmerksam auf unsere Aktion. Allerdings nicht um uns den angefragten Termin zu gewähren, sondern um mit rechtlichen Konsequenzen zu drohen, denn mit Pestizid – Gegnern wollte die CSU offenbar ganz und garnicht in Verbindung gebracht werden. Als sich nach mehreren Mails herausstellte, dass es wohl ein Versehen der Redaktion war, glätteten sich dann aber die Wogen wieder.
Seltsam war aber, daß die Demonstration ohne unser Wissen bei Campact abgemeldet wurde.
Obwohl sich daraufhin anfangs nur spärlich Teilnehmer am Sammelpunkt einfanden sprach es sich dann wohl doch herum, dass dies eine Falschmeldung war. Mit geänderter Route fand unsere Demonstration statt und wuchs von anfänglich 70 auf schließlich ca 200 Teilnehmer an. Ein kurzer Bericht des Bayerischen Rundfunks, der vor dem Start mit einem Team am Sammelpunkt war, ist in den beiden Links zu sehen.
Trotz einiger Hürden am Anfang war unsere Glyphosat – Aktion dann also doch recht erfolgreich, auch ohne Besuch beim CSU-Büro. Bleibt nur zu hoffen, dass unserem Landwirtschaftsminister Schmidt rechtzeitig bewusst wird, dass er gewählter Minister der Bürger ist und nicht Starlobbyist der Pharma – und Agrarindustrie. Augenblicklich scheint er sich darüber nicht ganz klar zu sein, denn es geht das Grücht um, er habe Deutschlands Zustimmung zur Wiederzulassung von Glyphosat bereits nach Brüssel gemeldet, obwohl Frau Hendricks sich dagegen ausgesprochen hat. Denn sollte erneut keine Mehrheit im Parlament zustande kommen will die EU-KOMMISSION über Glyphosat entscheiden und dies würde wohl die Zulassung bedeuten.
Hier nochmal die Petition von Sven Giegold und Martin Häusling von den Grünen: https://www.change.org/p/bundesregierung-stoppt-die-verl%C3%A4ngerung-der-zulassung-von-glyphosat?recruiter=483502982&utm_source=share_petition&utm_medium=copylink&utm_campaign=share_petition&utm_term=180125
Vielen Dank an die Fotografen: Angelika Nortmann, Heribert Wolf und Hubert Baumann