Scheidende EU-Kommission bringt MERCOSUR Abkommen auf den Weg – trotz extremer Nachteile für Klima und europäische Landwirte

Kurz vor der Amtsübergabe in der EU-Kommission wurde noch schnell das Freihandelsabkommen MERCOSUR auf den Weg gebracht. Was das bedeutet berichtet die Geografin Bombardi, sie beschreibt die große Hilfe der Agrarkonzerne und der Agrarpolitik bei der Durchsetzung des Abkommens, vor allem aber die enormen Gefahren dadurch weltweit. Da ist einerseits das massive Abholzen des Regenwaldes um Soja und Mais für den Export nach Europa anbauen zu können und andererseits der gewaltige Pestizideeinsatz. Denn während in Europa 1kg (in Belgien bis zu 2kg) Pestizide pro Hektar Ackerland erlaubt sind, werden in Brasilien 12 – 16 kg pro Hektar ausgebracht. Oft sind dies Pestizide die in Europa längst verboten sind. Das ist das „Kraftfutter“ das unsere Rinder zu fressen bekommen. Bei Glyphosat erlaubt Brasilien die 200 fach höhere Rückstandsmenge im Soja als die EU. Dank MERCOSUR wird dies künftig nicht einmal mehr kontrolliert, geschweige denn deklariert oder verhindert werden. Unser Vorsorgeprinzip, das uns bislang schützen sollte, wird so ausgehebelt. Das ist genau das, wovor wir freihandels kritische Bündnisse seit Jahren gewarnt haben. Im Trinkwasser erlaubt Brasilien 5000 mal mehr Glyphosat als dies bei uns erlaubt ist. Über die Gülle gelangt diese hohe Dosis aber auch auf unsere Felder und damit in unser Grund- und Oberflächenwasser zusätzlich zu den Pestiziden die unsere Landwirte selbst ausbringen. Wer diese Freihandelsverträge toleriert oder gar unterstützt nimmt billigend in Kauf, dass wir uns langsam aber sicher vergiften. Denn selbst biologisch produzierte  Produkte werden durch das Wasser belatet – und viele Menschen können sich Bio einfach nicht leisten. Doch auch unsere heimischen Landwirte werden darunter zu leiden haben. Denn die massenhaften Billigimporte durch MERCOSUR werden ihnen das Leben nicht leichter machen, sie werden immer stärker unter Preisdruck geraten und irgendwann aufgeben müssen. Doch das kann niemand von uns wollen. Wir alle sollten uns dagegen zur Wehr setzen, schließlich geht es um unser aller Zukunft. Wer das Klima schützen will, kann nur gegen die Abkommen der „neuen Generation“ wie CETA, JEFTA oder MERCOSUR sein. Denn was nützt aller Reichtum wenn wir dafür riskieren, dass unsere Familien dafür z.B. an Krebs erkranken weil wir unsere Umwelt, unsere Lebensmittel – ja selbst unser Trinkwasser vergiften?

Mögliche Folge des Mercosur-Abkommens: „Pestizide kommen zurück nach Europa“

Mit klick auf den Link werden Sie zu einem Bericht von Sandra Weiss weitergeleitet.

Gute GRÜNdE gegen CETEA – Offener Brief an die Grünen

Am Samstag dem 11. Mai 2019 waren wir gemeinsam mit Mitgliedern einiger anderer Bündnisse in Frankfurt um die hessischen Bündnisse bei einer Aktion zu unterstützen. Vor dem Eingang des Veranstaltungsortes, in dem der Landesdelegiertentag der hessischen Grünen stattfinden sollte, verteilten wir den offenen Brief – mit guten GRÜNdEn gegen CETA, während Greenpeace das Podium im Veranstaltungssaal eroberte. Eine Aufforderung an die Grünen in Regierungsverantwortung sich an ihre Versprechen zu erinnern und CETA im Bundesrat abzulehnen.

Auf zahlreichen Demos hatten die Grünen mit uns gemeinsam demonstriert und über die Gefahren des Abkommens informiert. Auch in Debatten im Bundestag und im Europaparlament erhielten wir wortreiche Unterstützung durch grüne Abgeordnete. Dafür haben unsere Bündnisse aktiv für die Partei geworben. Wir wollten CETA verhindern und setzten unsere Hoffnungen auf die Grünen. Schließlich ist wirklich grüne Politik – also der Schutz von Umwelt und Artenvielfalt, wirkungsvoller Klimaschutz, mehr Steuergerechtigkeit, ein soziales Europa, die Vermeidung von Fluchtursachen und die Vermüllung der Meere – auch unser Ziel und ernsthaft nur ohne CETA und den darin enthaltenen Investorenschutz durchsetzbar. Leider haben sich die Grünen mit ihren Koalitionspartnern auf Koalitionsverträge geeinigt, die sie nun unter Druck setzen, CETA zuzustimmen. Das ist, wenn man die Konsequenzen kennt, nur schwer zu verstehen. Deshalb versuchen wir an das „Grüne Gewissen“ der Partei zu appellieren und haben den offenen Brief mit Unterstützung der Bündnisse des „gerechten Welthandels“ verfasst und verschickt.

Zum offenen Brief, mit der Möglichkeit sich anzuschließen, führt der Link zur gemeinsamen Bündniswebsite der lokalen Stop-TTIP Bündnisse.

www.ceta-im-bundesrat.de

 

 

Gemeinsam gegen Konzernklagen und für den Schutz der Menschenrechte !

Ob ISDS, ICS oder MIC all diese Investorschutzabkommen, die zumeist an Freihandelsabkommen angeschlossen sind, ermöglichen es ausländischen- meist multinationalen Konzernen und Investoren Staaten zu verklagen wenn diese strengere Gesetze erlassen wollen um die Umwelt oder die Bürger ihres Landes vor Raubbau oder ähnlichem zu schützen. Konzerne und Investoren weigern sich damit die Rechtsprechung dieser Länder für sich anzuerkennen und fordern eine Paralleljustiz die ihnen Rechte einräumt, wie sie keinem Bürger zustehen würden. Mit der Begründung, diese Gesetze oder Bestimmungen könnten ihre Gewinnerwartungen beeinträchtigen. Um ein solches Schiedsgerichtsverfahren anzurufen genügt bereits die bloße Vermutung eines Unternehmens, dass ein sogenanntes „nichttarifäres Handelshemmnis“ wie zum Beispiel die Erhöhung des Mindestlohnes oder der Erlass neuer Umweltschutzgesetze, die Ausweitung der Arbeitnehmerrechte oder der Wasserschutzgesetze, diesem Unternehmen höhere Investitionen abverlangen könnte, als dies zuerst erwartet wurde. Häufig werden dann Schadensersatzzahlungen in Millionen- oder gar Milliardenhöhe eingeklagt. Solche Klagen sind nicht nur zum Schaden der Bürger, da sie aus Steuergeldern entrichtet werden müssen, sie beeinträchtigen auch die demokratische Entscheidungsfreiheit eines Landes. Deshalb fordern wir die Abschaffung dieser Paralleljustiz und die Festschreibung und die Anerkennung der Menschenrechte auch von multinationalen Großkonzernen. Dies würde auch Fluchtursachen eindämmen. Denn viele Menschen sind auf der Flucht, weil multinationale Konzerne ihnen die Lebensgrundlage oder den Zugang zu Trinkwasser nehmen.

 

Menschenrechte schützen-Konzernklagen stoppen

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Das Bündnis „Gerechter Welthandel“ dem wir uns angeschlossen haben, hat eine Petition gestartet, deren Ziel der sanktionierbare Schutz der Menschenrechte und die Abschaffung der Paralleljustiz durch den Investorenschutz sind. Mit diesem Link können Sie/könnt ihr euch dieser Petition anschließen.

 

Menschenrechte schützen-Konzernklagen stoppen

Mit diesem Link können Sie/könnt ihr euch dieser Petition anschließen.

Glyphosat- ein Herbizid mit Nebenwirkungen !

 

EINLADUNG zur Veranstaltung am 20.11.18 im ev. Pfarrheim in Amorbach!

Das Bündnis „Giftfrei im 3Ländereck“ läd auch im November zu einer sicher sehr interessanten Veranstaltung ein. Diesmal ist die bei Glyphosat-Kritikern wohlbekannte Referentin Prof. Dr. Monika Krüger, die viele Jahre an der Universität Leipzig zum Thema „Nebenwirkungen von glyphosathaltigen Herbiziden“ geforscht hat, zu Gast bei uns im 3Ländereck.
Frau Krüger referiert zu den Auswirkungen des Pestizides auf die Gesundheit von Mensch und Tier und geht bei ihren Erkenntnissen weit über die inzwischen unbestreitbare krebserregende Wirkung hinaus. Ein sicherlich sehenswerter Vortrag.

Doch weshalb sind wir mit „Giftfrei im 3Ländereck“ verknüpft und setzen deren  Veranstaltungs-Hinweise auf unsere STOP-TTIP Seite? Ganz einfach. Weil der massenhafte Gebrauch von chemisch – synthetischen Pestiziden und Düngern untrennbar mit den neoliberalen Freihandelsabkommen zusammenhängt. Durch diese Abkommen wird nicht nur der Transport und der Austausch von Rohstoffen zwischen unterschiedlichen Kontinente erleichtert. Durch den Investorenschutz, also die mal mehr mal weniger privaten Schiedsgerichte, wird auch die Beschaffung der Rohstoffe ermöglicht, selbst wenn dadurch Umwelt und Menschen extrem geschädigt werden. Verweigert ein Land, das einem solchen Freihandelsabkommen beigetreten ist, aus diesen Gründen den Abbau von Rohstoffen, kann es von einem Unternehmen das sich dadurch Gewinne verspricht, zu Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe verklagt werden. Es ist hingegen nicht möglich, dass ein Land ein Unternehmen verklagt, das zum Beispiel einen immensen Umweltschaden durch den Rohstoffabbau verursacht hat.
Dies ist einer der Punkte, weshalb wir die Abkommen der neuen Generation ablehnen. Ein weiterer Punkt ist die Möglichkeit ein Land zu verklagen, weil dessen Bürger auf die Ausbringung von Pestiziden verzichten wollen um gesündere Lebensmittel zu produzieren. Dies könnte dann von der Pharmaindustrie als „Handelshemmnis“  ausgelegt werden.