Kommentar zum Leserbrief im Main Echo „Boten vom Untermain“ vom 15.05.2017

Liebe Mitstreiter,

sicherlich hat heute morgen der ein oder andere den Leserbrief, zu unserer Unterschriftensammlung gegen eine weitere Zulassung von Glyphosat (die im übrigen recht erfolgreich war), im Main Echo „Boten vom Untermain“ gelesen.

Im folgenden ein Kommentar und ein weiterer Leserbrief dazu … 

Wer nun denkt, der verursachende Herr (der wie er selbst bestätigt im Dienste der Pharmaindustrie steht) hätte mich damit verärgert, liegt falsch. Hat er mir, und hoffentlich auch einigen Mitstreitern, doch die Möglichkeit gegeben, einen weiteren Artikel über Glyphosat in der Zeitung zu platzieren. Diese Gelegenheit habe ich sehr gerne genutzt und hänge diesen Leserbrief hier an.

Weitere Informationen darüber auch bei unserer nächsten BI-Sitzung: Aktuelle Termine


Leserbrief zu: Wertvolles Hilfsmittel bleibt auf der Strecke vom 15.5.2017

Seinen Arbeitsplatz zu verteidigen, wie es der Leserbriefschreiber tat, ist durchaus legitim. Menschen die nicht aus Profitgründen, sondern aus Sorge um die Gesundheit ihrer Kinder und Enkel unentgeltlich auf die Straße gehen, um Unterschriften zu sammeln um die EU-Kommission dazu zu bewegen, wirklich unabhängige Studien gegen ein Gift zuzulassen, als „Brigitte-Leserinnen“ zu diffamieren ist eher armselig. Im Zeitalter digitaler Medien ist es auch uns einfachen Bürgern möglich, uns mit Medizinern, forschenden Wissenschaftlern und großen Institutionen zu vernetzen, um Zugang zu fundierten Forschungen zu erhalten. Wir sind also nicht mehr ganz so unbedarft, wie zu Zeiten der Glyphosat-Zulassung und bestehen nun auf der Einhaltung europäischer Gesetze wie dem Vorsorgeprinzip. Laut diesem hätte dieses Totalherbizid in Europa niemals zugelassen werden dürfen, da niemals nachgewiesen wurde, dass der „gesamte Wirkstoff“ für Mensch und Umwelt unschädlich ist. Dass dieses Gift für manche Landwirte Vorteile hat, da diese auf billige Weise  Arbeitsschritte einsparen können ist unbestritten. Doch geht dies ebenso unbestritten auf Kosten der Gesundheit der Menschen und der Vielfältigkeit der Natur. Dass Studien von anerkannten Forschern, die nachwiesen, dass in Verbindung mit Glyphosat nicht nur die Krebsraten signifikant stiegen sondern auch Missbildungen und Schwächungen des Immunsystems sich häuften, nicht anerkannt wurden, fiel sicher nicht zufällig damit zusammen, dass diese meist von Institutionen bewertet werden, die auch der Pharmaindustrie verpflichtet sind. So bemängelte die WHO das Industrieabhängige Verfahren des Bundesamtes für Risikobewertung laut dem „Guardian“ genau so lange, bis sowohl der Vorsitzende als auch der Co-Vorsitzende des WHO-Komitees zusätzlich im Vorstand eines Unternehmens saßen, über das diese von Monsanto 500 000 US Dollar und eine ähnliche Summe von Croplife International  erhielten. Ebenso wurden Studien, die nach sechs Monaten nachwiesen, dass Glyphosat die Krebsrate bei Mäusen erhöht nur noch für einen Zeitraum von vier Monaten zugelassen. Auch so kann man den Nachweis verhindern. Die Pharmaindustrie verdient jährlich viele Milliarden an Glyphosat und weitere Milliarden an den Medikamenten gegen die Krankheiten, von denen die Forscher befürchten, dass dieses Pestizid sie zumindest begünstigt.  Viele Millionen verwendet sie jährlich dafür, ein Verbot zu verhindern.  Nicht umsonst fordern mit uns weltweit tausende Mediziner, Forscher, Wissenschaftler, Richter, Umweltschutzorganisationen und viele Millionen von Bürgern ein Verbot dieses und ähnlicher Pestizide.